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Die Maske der Verräter

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Erschienen am 02.06.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570305775
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format (T/L/B): 4.5 x 18.3 x 12.5 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Hochspannung von der Meisterin des historischen Romans Würzburg 1453. Der Schmiedegeselle Jos gerät in eine lebensgefährliche Verschwörung, als er drei maskierte Männer belauscht, die einen Mordanschlag planen. Wem gilt der Anschlag? Warum wird kurz darauf einer der Verschwörer tot aufgefunden? Und was haben der unheimliche Henker der Stadt und seine junge Frau mit den Morden zu tun? Jos und seiner Freundin Sara wird schnell klar, dass die Täter es auf die höchsten politischen Kreise abgesehen haben - und dass ihr Verrat Stadt und Land erschüttern wird. Ein historischer Krimi von Bestsellerautorin Ulrike Schweikert Geheimnisvolle Morde, wilde Verfolgungsjagden und unheimliche Schauplätze Liebe und Verschwörung im 15. Jahrhundert: Eine faszinierende Epoche wird lebendig

Autorenportrait

Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt Die Tochter des Salzsieders ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Ihr Markenzeichen: faszinierende, lebensnahe Heldinnen. Nach ihren beiden großen historischen Jugendromanen Das Jahr der Verschwörer und Die Maske der Verräter hat die vielseitige Autorin inzwischen ihre erste Fantasy-Saga für Jugendliche verfasst, die auf Anhieb ein Erfolg wurde: Die Erben der Nacht. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.

Leseprobe

Und, habt Ihr schon einen Plan? Wie sollen wir vorgehen?" Die beiden Männer saßen sich in dem prächtigen Gemach gegenüber, tranken schweren roten Wein und lehnten sich behaglich in den dicken Kissen der Ruhebänke zurück. "Ein sauberer Schuss, das ist das Einfachste", sagte der Gast und goss sich Wein nach. "Ein Schuss kann fehlgehen", gab der Hausherr zu bedenken. "Wir dürfen kein Risiko eingehen." "Ich spreche ja nicht von diesen neumodischen Büchsen!", erwiderte der Besucher. "Ich halte nichts von Krach und Pulverdampf. Außerdem sind sie zu unförmig und schwer und müssen irgendwo aufgelegt werden. Ich spreche von einem kleinen, gut platzierten Armbrustbolzen. Wir werden in dieser Stadt doch einen passenden Schützen auftreiben!" "Ich weiß nicht", sagte der Hausherr gedehnt und rückte sich die Kissen in seinem Rücken zurecht. "Ich möchte die Sache aus der Welt geschafft haben - sicher und endgültig -, und zwar bald! Ich bin für eine Klinge in den Rücken, glatt und schnell." Sein Gegenüber lachte. "Ja, das kann ich mir denken. Und gewiss habt Ihr jemanden bei der Hand, der sich für dieses Vorhaben anbietet. Ihr glaubt doch nicht etwa, er würde mit dieser Tat davonkommen? Nein, wenn wir es auf Eure Weise machen, muss jemand mit seinem Hals herhalten!" "Ja sicher." Der Hausherr nickte und gähnte gelangweilt. Er strich sich durch sein dichtes graues Haar. "Schließlich haben weder Ihr noch ich vor, selbst eine Klinge in die Hand zu nehmen. Für große Taten muss man immer Opfer bringen!" Die Frau, die vor der Tür stand und ihr Ohr an den Spalt presste, schürzte voll Abscheu die Lippen. Opfer bringen, ja, das müssen stets die anderen, und das Blut auf ihre Hände und ihre Seele kommen lassen, während sich die großen Herren ihre Finger höchstens mit teurem Wein beschmutzen! Schritte näherten sich von der Treppe her. Die junge Frau war so sehr darauf konzentriert, jedes Wort zu verstehen, das hinter der Tür gesprochen wurde, dass sie erst aufschreckte, als eine Stimme sie anrief. "He, was machst du da?" Sie drehte sich nicht nach dem Sprecher um, so viel Geistesgegenwart besaß sie noch. Stattdessen raffte sie ihre Röcke und rannte den Gang entlang davon. "Bleib stehen! Bleib sofort stehen!" Der Mann lief ihr nach. Hatte er sie erkannt? Ihr Herz schlug wild. Immerhin rief er sie nicht bei ihrem Namen und er hatte sie mit dem vertraulichen "Du" angesprochen. Wie lange jedoch konnte es dauern, bis er den Kreis der möglichen Lauscherinnen so eingegrenzt hatte, dass er unweigerlich auf ihren Namen stieß? So viele Frauen gingen in diesem Haus nicht aus und ein! Was würde dann mit ihr geschehen? Sabina lief um zwei Ecken herum, riss die Tür zu der schmalen Treppe der Bediensteten auf und eilte die Stufen hinunter. Im Hof war es dunkel. Sie ließ sich nicht die Zeit, sich nach ihrem Verfolger umzusehen. Sie wusste, dass er ihr noch auf den Fersen war. Hier, innerhalb der Mauern des Hofes, würde sie ihm nicht entgehen. Sabina rannte durch das Tor hinaus, hastete ein paar Gassen entlang und drückte sich dann in eine Nische hinter eine Scheune. Ihr Atem ging schnell und in ihrer Seite stach es. Sie versuchte, über ihren Herzschlag hinweg etwas zu hören. Näherten sich Schritte auf der Gasse ? Folgte er ihr noch immer? Außer den üblichen abendlichen Geräuschen der Stadt war nichts zu hören. Langsam beruhigten sich Herzschlag und Atem, doch ihr Geist blieb in Aufruhr. Er trug nun ein tödliches Geheimnis in sich - tödlich für andere und vielleicht auch für sie selbst. Sie hatte die Stimme des Dienstmannes erkannt, der sie beim Lauschen erwischt hatte. Es war der Leibdiener des Hausherrn. Er machte nicht den Eindruck, als wäre er sonderlich hell im Kopf. Die Frage aber war: Würde er seinem Herrn von diesem Vorfall erzählen? Sie konnte nur hoffen und beten, dass der Diener zu große Angst vor dem Zorn des Herrn hatte und daher lieber schwieg. Denn der Herr war unberechenbar und wusste seinen Verstand wohl zu gebrauchen. Allein der Blick aus Leseprobe